Nong Khai
Pünktlich um 10 Uhr abends steht unser Chauffeur samt geräumiger Toyota Limousine an der Hotelauffahrt bereit. Die Fahrt dauert auf dem gut ausgebauten Asian-Highway gut 10 Stunden für die knapp 700 km lange Strecke nach Nong Khai. Trotz Nacht gibt es einiges zu sehen. Bangkok scheint kein Ende nehmen zu wollen. Die Stadt ist zudem umgeben von Vorstädten mit beträchtlicher Größe, so dass erst nach etwa 2 Stunden die dichte Bebauung verschwindet und wir gewissermaßen über Land fahren. Zeit zum nachdenken.
Nong Khai liegt am Mekong, einem der mächtigsten Flüsse der Erde, der im fernen Tibet seinen Ursprung hat und 4.350 km später in Südvietnam dann in einem gigantischen Flussdelta im südchinesischen Meer endet.. Der Gedanke an den Mekong ist für mich jedoch auch untrennbar mit einer beinahe traumatischen Kindheits- und Jugenderinnerung verbunden, dem Vietnamkrieg. Weniger als zehn Jahre nach dem 2. Weltkrieg geboren, waren Gespräche und Erzählungen über diesen Krieg in meiner Kindheit allgegenwärtig und machten mir schon Angst. 1965 begann dann der Vietnamkrieg und war regelmäßig Nachrichtenthema. Gegen Ende der sechziger und anfangs der siebziger Jahre wurde der Krieg und damit auch die Fernsehbilder immer brutaler. Viele dieser Bilder haben sich unauslöschlich in meinem Gedächtnis verankert.
Aber der Mekong ist ein friedlicher Fluss und ein schöner dazu. Nong Khai hat sich seit meinem letzten Besuch vor 5 Jahren gemausert. Es ist quirliger und größer geworden und die Zahl der Touristen hat deutlich zugenommen. Als wir gegen halb sieben Uhr morgens ankommen, herrscht schon reger Verkehr. Nach ein paar Rückfragen findet denn unser Fahrer auch das Hotel. Der frühe Check-In ist wie immer kein Problem. Nach einem ausgiebigen Frühstück im 24-Stunden Hotelrestaurant machen wir uns auf den Weg zum nahen Fluss und genießen den Spaziergang entlang der langen Uferpromenade. In etwas Entfernung können wir die Friendship-Bridge erkennen, die den Mekong überspannt und auch uns den Grenzübergang nach Laos ermöglichen wird.
Aber wie immer, gilt es zunächst unsere Weiterfahrt zu organisieren. Auch hier, ich hatte es schon fast vermutet, gelingt es uns nicht, ein Zugticket zu ergattern, da wohl auch am Vorabend zu Silvester zu viele Menschen unterwegs sind. Für umgerechnet etwa 300 Euro wird uns die Hotel-Limo angeboten. Ich zögere noch.
Zunächst sehen wir uns erst einmal den Sala Kaew Ku Park an, der mit seinen gigantischen Skulpturen ein ganz besonders spektakuläres Erlebnis ist.
Sehr beliebt auch bei Schulklassen.
Am Abend bummeln wir durch die Stadt.
Am nächsten Tag brechen wir auf nach Laos, genauer gesagt in die Hauptstadt Vientiane, die nur wenige Kilometer entfernt liegt. Aber dieser Ausflug ist einen eigenen Bericht wert.